Veröffentlicht am 7. Februar 2022

4 Wege, um bei der Generation Z relevant zu werden

Die Trends der Generation Z revolutionieren das heutige Kundenbild. Durch die neuen Bedürfnisse und Werte der Generation Z wird so der Erfolg heutiger Unternehmen beeinflusst. Deshalb haben wir bei GENEXT 4 Wege definiert, wie Sie bei der Generation Z relevanter werden können.

Unternehmen müssen neue Wege finden, um bei der Generation Z trendy zu sein – das ist klar. Klassische Wirtschaftstheorien funktionieren bei der Generation Z leider nicht oft. Deshalb darf die Herangehensweise auch mal eher unkonventionell sein.

1. Angebot und Nachfrage

Das klassische Angebots-und-Nachfrage-Modell besagt, dass ein Unternehmen ihr Angebot stets der Nachfrage ihres Produktes oder Services anpassen sollte. Jedoch ist dies nicht der beste Weg, um bei der Gen Z erfolgreich zu sein. Denn diese steht auf Einzigartigkeit und Individualität.

Hier greift die Verknappungsstrategie ein. Diese kann natürlich entstehen oder auch künstlich herbeigeführt werden. Letzteres wird oft von Luxusprodukte-Herstellern umgesetzt, indem diese eine «Limited Edition» kreieren. Dieses psychologische Phänomen ist in der Generation Z noch ausgeprägter, da sie diese seltenen Produkte gerne auf Instagram posten, um so ihren «Personal Brand» einzigartig zu machen.

Supreme macht es vor

Eine Marke, welches sich dieses Kaufverhalten zunutze macht, ist beispielsweise «Supreme». Sie führt begrenzte «Drops» ihrer Produkte durch. Das heisst, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt eine begrenzte Menge an Produkten freisetzen.

Diese werden danach nur noch vereinzelt erhältlich sein. Das macht ihre Produkte so begehrt, dass ihre Website bei den «Drops» manchmal abstürzt. Sogar Artikel wie gewöhnliche T-Shirts sind innerhalb von Minuten, manchmal sogar Sekunden ausverkauft.

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Supreme Metro Karte in NYC. Ausverkauft an einem Tag und weiterverkauft für mehrere 100 Dollar. (Bildquelle: Instagram: tempobkk)

2. Sein eigenes Ding machen

Menschen, die sich selbstbewusst von der Masse abheben, stehen im Rampenlicht, so ist es auch bei Marken. Unternehmen sollen sich aus dem Mainstream herauswagen, um so Aufmerksamkeit zu generieren.

Etwas anderes und Einzigartiges zu schaffen führt dazu, dass ein Unternehmen nicht mehr nur eine «normale» Marke ist, sondern zu einem Markennamen wird – ein Name, den Gen Z kennt und mit dem sie sich identifizieren können. Um dies erreichen zu können, muss ein Produkt hergestellt werden, dass wirklich einzigartig und begehrenswert ist. Eine Aufgabe, welche im heutigen schnelllebigen Markt äusserst schwierig ist.

Brand Identity als Alternative

Jedoch gibt es auch andere Wege, um einzigartig zu sein. Einer davon besteht darin, eine ausgeprägte und authentische Brand Identity und Story zu kreieren, um diese anschliessend in Werbung und Marketing zu zelebrieren.

Davor gilt es aber herauszufinden, was die eigene Marke zu etwas Besonderem macht. Anschliessend wird diese Besonderheit in den Mittelpunkt der Marketingaktivitäten gestellt. Die Generation Z will «in»-sein und sich von anderen abheben.

Geben Sie sich also als die mutige und einzigartige Wahl gegenüber den langweiligen Mainstream-Marken zu erkennen und sehen Sie zu, wie die Kunden der Gen Z in Ihr Geschäft strömen. Gründer der «1 % for the Planet Bewegung», Patagonia, entwickelte den gesamten Brand rund um ihr Mission Statement «We’re in the business to save our home planet».

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Bildquelle: patagonia.com/blog

3. Influencer und Brand Ambassadoren

Kollaborationen zwischen Marken und bekannten Personen sind wichtiger denn je. Dabei gibt es verschiedenste Beispiele wie LeBron James und Nike oder George Clooney mit Nespresso. Natürlich ist dies bei genügend finanziellen Mitteln die richtige Strategie, um die breite Masse anzusprechen.

Eine Studie hat jedoch gezeigt, dass 60 % der Generation Z kleinere Influencer mehr authentisch finden als A-List Celebrities. Diese Micro-Influencer haben also keine so grosse Reichweite, bauen aber mehr Vertrauen zwischen einem Brand und der Zielgruppe auf.

Übereinstimmung der Werte

Entscheidend bei dieser Marketingstrategie ist, dass der persönliche Brand des Influencers und das Produkt der Marke strategisch übereinstimmen. Ansonsten wird dein Produkt schnell als unecht und nicht authentisch bezeichnet.

Ein gutes Beispiel ist hier die Uhrenmarke Daniel Wellington, welche mit der Zusammenarbeit mit Micro-Influencern zu einem weltbekannten Brand wurde.

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Bildquelle: Instagram Daniel Wellington

4. Zurück in die Zukunft

Auf der Suche nach einzigartigen Marken und Produkten stosst die Gen Z früher oder später auf alte Brands, die irgendwo auf dem Weg «stehen geblieben» sind und so an Bekanntheit verloren haben. Doch genau diese mangelnde Bekanntheit erweckt sie jetzt wieder zum Leben.

Marken wie FILA, Champion, Kappa und Guess haben sich in den letzten Jahren wieder zu etablierten Streetwear-Brands entwickelt. Letztlich funktionieren Nostalgie-Marketing-Kampagnen auch, weil sie mit positiven Erinnerungen und geliebten Idealen aus der Vergangenheit verbunden werden.

Diese Strategien ermöglichen es den Kunden, ihre schönsten Momente noch einmal zu erleben und dabei den eventuellen Stress, die Verantwortung und das Chaos, welches uns in der Gegenwart plagt, zu ignorieren. In einem Zeitalter der Hyperkonnektivität ermöglicht es die Nostalgie-Marken zu vermenschlichen und das Gefühl der Zufriedenheit zu erzeugen, welches wir alle empfinden, wenn wir über unsere Vergangenheit nachdenken.

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Vintage Marketing Kampagne von Fila (Bildquelle: Courtesy)

Den Wurzeln treu bleiben

Ein gutes Beispiel dafür zeigte sich in der Studie von UNiDAYS die herausfand, dass mehr als 70 % der Gen Z ein physisches Buch einem E-Reader bevorzugen. Als Grund gaben sie an, dass Lesen oftmals als nostalgisch und traditionell angesehen wird.

Wenn ein Unternehmen also aus dem Blickfeld der Generation Z geraten ist, sollte man sich ein Rebranding gut überlegen. Denn seinen Wurzeln treu zu bleiben sowie die Schwächen in Stärken umzudrehen, birgt Vorteile.Eine Marke ist nicht altmodisch. Sie ist Vintage – und Vintage ist angesagt.